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Wenn die Raupe satt ist, hungert der Mensch

Klima, 20.08.2017

Der Heerwurm breitet sich laut FAO in Afrika weiter aus

Er ist klein und gemein: Mit seinen kaum vier Zentimetern frisst sich der Herbst-Heerwurm (englich: Fall armyworm) aktuell durch die Felder in Afrika. Während sich der Wurm zunächst größtenteils in Südafrika ausgebreitet hat, warnt nun das Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) vor einer Bedrohung des ganzen Kontinents. Im Extremfall könnte der Wurm zu einem neuen Kriegsschauplatz beitragen.

Bild: Achim Otto

Normalerweise kommt der Herbst-Heerwurm nur in den tropischen und subtropischen Gebieten des amerikanischen Kontinents vor. Zum erstem Mal ist er Anfang 2016 in Afrika registriert worden. Man vermutet, dass er mit Flugzeugen oder in Containern versehentlich nach Südafrika transportiert wurde und sich von dort aus weiter ausbreitete. Rund ein Jahr nachdem der Heerwurm das erste Mal in Nigeria auftauchte, hat er sich bereits 5000 Kilometer in den Süden gefressen. Durch die günstigen Temperaturen kann es bis zu 12 Generationen des Schädlings pro Jahr geben.

Kleiner Wurm, große Katastrophe.

Für den sowieso schon von Dürren geplagten Kontinent, ist der kleine Wurm eine große Katastrophe. Die FAO rechnet mit einem Ausfall von 15 Prozent der erwarteten Lebensmittel. Neben seinem Lieblingsessen, dem Mais, frisst sich der Heerwurm durch Anbauprodukte wie Reis, Hirse, Zuckerrohr oder Erdnüsse. Nachdem sind die Raube innerhalb von drei Wochen satt gefressen hat, verpuppt sie sich und wird zu einem Eulenfalter, der bis zu hundert Kilometer weit reist und auf dem Weg seine Eier ablegt.

Das große Problem: Die Bevölkerung baut sich zu einem großen Teil ihre Nahrungsmittel selbst an und muss bei einem Befall ihrer Felder hungern. Zudem ist der Heerwurm gegen viele Pestizide resistent und kann nur durch gezieltes Abbrennen der Felder aufgehalten werden.

 

  Sarah Bertram
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